Der Bodensee-Königseeradweg ist ein Highlight der Radwege. Sobald der Frühjahr
wärmer wird, radeln täglich viele sportliche Radfahrer vom Alter von 20 bis 70 auf dem
Weg, meistens in kleinen Gruppen, manche auch allein. Warum zieht dieser Radweg so an?
Sein Plus ist der Lauf entlang der Alpenkette, vom Bodensee weg bis ins östlichste
bayerische Gebiet.. Ein noch flaches Flusstal begleitet den Radfahrer vom Bodesee in die
Voralpenwelt, das sich dann zur Bezwingung höherer Hügeln wandelt, um von Oberstaufen,
mit Blick auf hohe Alpenberge, bis Immenstadt wieder in einem Tal zu radeln.
Bald führt der Weg wieder über Hügelland und schöne Anhöhen zum nächsten großen Flusstal (Lechtal) mit seinen drei Seeen. Der Übergang führt über waldiges ansteigendes Hügelland, und endet am abfallenden Gebiet hin zum Loisachbecken. Der Loisach entlang und leichtes Hügelland bis zum Isartal, danach aber größere Anhöhen bis zum Tegernsee. Und wieder eine Anhöhe und in das Schlierachtal, dort eine kurze Ebene zum und im Leitzachtal, dann über leicht hügelige Landschaft am Tal entlang mit Blick auf das Wendelsteingebiet aufsteigend zum Übergang in das Inntalbecken.
Beim Übergang, fast wie ein leichter Pass, bietet sich ein herrlicher Blick nördlich zum Irschenberg, und östlich zum Mangfallbecken,
das im Süden die hochaufsteigenden Alpenberge hat. Die längere Abfahrt ist daher wie berauschend, immer wieder der Ausblick in das Mangfallbecken und das im Hintergrund liegende waldige Inntal.
Achtung aber bei der Abzweigung von der verkehrsführenden Straße weg hinein in Karrenhub, die schnell überfahren ist.
Der Weg führt von Karrenhub die Landkreisgrenze umerklich passierend über Feldweg bis Brettschleipfen oberhalb der Ortschaft Au,
über asphaltierter Straße in das Talbecken schließlich hinab nach Gottschalling und an den Südrand von Au bei Bad Aibling. Dann aber führt der Weg stets im flachen Becken von Mangfall und Inn.
Zuerst ist der mächtige Wendelstein von Norden zu sehen, dann schiebt sich allmählich die Sicht frei zum Inntal, das graziös mit dem Kaisergebirge abschließt. Wirklich bei schönem Wetter ein hervorragender Bergblick, Highlight des Radweges.
Der graziöse und zugleich mächtige Kaiser wird das letzte Mal gesehen beim Innübergang vor Neubeuern. Leider führt der Radweg nicht über den malerisch erhöhten Markplatz, sondern hinter dem Schlossberg vorbei.
Leicht ansteigend kommt der Weg auf ruhigen Nebenstraßen nach Rohrdorf, wechselt dort dann in das kleine Achental, und hat seine Trasse auf der ehemaligen Bahnlinie, eingekeilt in das schmale Voralpental in der Nähe der Autobahn.
Von Frasdorf aber führt er neben der Staatsstraße nach leichtem Anstieg in das Priental und dort mit äußerst schönem Blick auf die markante Kampenwand und die Überhängende Wand an die Chiemgauer Berge heran.
Ein kleiner Hügelübergang an der Staatsstraße und die Abfahrt stets an der Staatsstraße leitet den Radfahrer in das Chiemseebecken.
Und hier ist ein Dilemma im Radweg: Der Initiator des langen Fernradweges
wollte eine Radtour von See zu See entlang der Alpenkette entwickeln, so sagte er es mir
einst am Ufer des Chiemsee. Leider hab ich ihn damals nicht nach seinen Namen gefragt und
ehrfurchtsloserweise wird er in den Beschreibungen des Radweges sonst nirgendwo erwähnt.
Er konnte fast immer seine Idee verwirklichen: Denn die Reihe der berührten Seen
ist beachtlich:
Start vom Bodensee, dann folgen die Seen Großer und Kleiner Alpsee, Rauhenzeller See,
Rottachsee, Hopfensee, Forggensee, Bannwaldsee, Kochelsee, Stallauer Weiher, Tegernsee,
Schliersee. Und jetzt ist die Route nahe am Chiemsee. Leider aber führt der
Chiemseeuferweg zu nahe der Autobahn entlang. Und der Blick bei der Fahrt nach Grassau dem
Hochgern entgegen ist ebenso grandios wie der zur Kampenwand vor Aschau. Andererseits aber
führt der Weg von Bernau am Chiemsee bis Grassau am Radweg an der stark befahrenen B 305.
Der offizielle Weg nimmt also die Bundesstraße, um nach Grassau im Landkeris Traunstein zu gelangen, führt dann ostwärts durch den Ort Grassau, überquert die Tiroler Ache und führt die TS 9 entlang mit Radweg an der mit wenig Verkehr befahrenen Kreisstraße nach Bergen.
Die Chiemseevariante, leider weder vom Chiemseetourismus geschaffen, noch von Galliverlag erwähnt, und auch nicht vom Bikeline-Team vorgelegt, führt vom Bernau Ortsmitte, hinab zum Chiemsee, benützt den Chiemseeradweg entlang des Südufers des Chiemsee, und führt mit dem Achentalrundweg der Tiroler Ache entlang mit Blick auf den Hochgern nach Staudach-Egern und trifft dort wieder auf die offizielle Routenführung.
Von Bergen führt der Weg über die Höhe von Bad Adelholzen hinein in das Trauntal nach Siegsdorf und folgt diesem Flusstal nordwärts bis nach Traunstein.
Hier verlässt der Weg zuerst über hügelige Anhöhe entlang der Bundesbahn, dann über die Anhöhen des Surtales den Weg bis Teisendorf, führt von Teisendorf über das Ramsautal auf waldigem Feldweg seine Route zum Kloster Höglwörth mit seinem Höglwörther See, und auf ruhiger Straße hinauf nach Anger. Im weiten Kleintal führt der Weg mit Blick auf den Salzburger Gaisberg bis zum Fluss Saalach, dann das enge Saalachtal aufwärts durch Bad Reichenhall hindurch.
Er verlässt in Bad Reichenhall die Saalach und führt hinauf den Augustinergraben nach Hallthurm. Dieser Passübergang über den Selboden ist nicht steiler wie die Bundesbahn bewältigen kann. Im Tal der Bischofswiesener Ache führt der Weg durch hohe Bergwelt bis Berchtesgaden. Das letzte Stück ist der leicht aufsteigende Weg der Königseer Ache entlang zum romantischen Zielsee unter den höchsten bayerischen Alpinen Bergen des Watzmann-Gebiets.
Am Radweg liegen kostbare Kulturgüter: Die Stadt Lindau zu
Beginn, Hergensweilers Burg Moltenberg, Wallfahrtskirche Wigratzbad, Wallfahrtskirche
Maria Thann, St.-Gallus-Kirche zu Gestratz, St. Bartholomäus zu
Zell, Hl.-Garb-Kirche und Lorettokapelle in Bühl am Alpseee, St. Ottmar
zu Rauhenzell, Wallfahrtskirche Maria Rain, Wallfahrtskirche Speiden, Basilika
St. Mang in der historischen Stadt Füssen, Wallfahrtskirche St. Coloman,
mit Blick auf Schloss Neuschwanstein, Wallfahrtskapelle Fieberkircherl in
Ohlstadt, Kloster Schlehdorf, Kloster Benediktbeuern, Mühlfeldkirche
im bäuerlich feinen Bad Tölz, St. Ägidius in Gmund, Kloster Fischbachau,
Wallfahrtskirche Hl. Blut in Elbach.
Im Landkreis Rosenheim St. Martin zu Au, Rokokokirchlein St. Laurentius
zu Wiechs, malerischer Ort Neubeuern mit seiner Marienwallfahrtskirche,
südostbayerischer "Jakoksdom" zu Rohrdorf, Frasdorf mit seiner Kirche St.
Margareta, Aschau mit seiner doppeltürmigen Pfarrkirche Zur Darstellung des
Herrn, Bernau am Chiemsee mit seiner Kirche St. Laurentius.
Östlich des Landkreies Rosenheim barocke Dorfkirche St. Michael zu Rottau
und gotische, aber innen mit Barock ausgestattete Pfarrkirche Maria Himmelfahrt von
Grassau, got. St. Andreaskirche zu Egerndach, Ägidiuskirche von
Bergen, Siegdorf mit dem Naturkundemuseeum und der Marienkirche, Traunstein
mit St. Oswald, Kloster Höglwörth, Klosterkirche St. Zeno zu
Bad Reichenhall, und romanische Pfarrkirche St. Nikolaus zu Bad Reichenhall,
Klosterkirche St. Peter und Johannes Bapt. sowie Kirche zu unserer Lieben
Frau zu Berchtesgaden und zuletz über dem See die Wallfahrtskirche St.
Bartholomäus.
Bücher:
Mehr Informationen dazu auf der Seite der Jakobspilger: Königssee-Bodensee-Radweg als Jakobspilger
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