Biblische: AT: Erzengel Raphael, Patriarch Jakob NT: Jesus, Maria, Jakobus d. Ä., |
Pilgerheilige der Frühzeit
(1. -5. Jh.) Christophorus, Nikolaus von Myra Bekannte Pilgerheilige des 7. Jh Jodokus, |
Pilgerheilge des frühen MA
(9. -11. Jh.): Sebaldus von Nürnberg, |
Pilgerheilige des
hohen u. späten
MA (11. Jh. - 15. Jh.) Koloman, Rochus, Pilgerheilige der Neuzeit: (16. -17. Jh.) Franz Xaver, |
weniger bekannte:
Tobias war
der Sohn des Tobit. Tobias zeichnete sich durch Glaubenstreue und Werke der Barmherzigkeit
gegenüber seinen Nächsten aus.
Tobit reist auf Weisung des Vaters nach Medien, um Geld und Frau für die Familiengründung
zu holen. Er bekommt aber dazu auch noch das Geschenk des Heilmittels für den Vater.
So steht Tobias als der erfolgreiche Pilger, der erhört wurde, aber auch als der
gehorsame Pilger, der sich führen ließ.
Erzengel Raphael und Tobias sind das Urbild vom Schutzengel.
Unser Leben, eine Pilgerschaft zum Himmel unter dem für uns auf Erden mitreisenden und
begleitenden Schutzengel.
Atrribut: der Erzengel Raphael, Fisch, Heilmittelbeutel; Gedenktag: 13. Sept
Balthasar:
Von den 3 Weisen im Neuen Testament wird berichtet, dass sie aufgrund der Sternenstellung
im Himmel sich aufmachten, den neuen König zu suchen und ihm zu huldigen. Aber dies war
nicht ohne Schwierigkeiten, denn sie brachten auf ihrer Pilgerreise das Objekt der
Huldigung, ihren neuen König in Todesgefahr. Daher zogen sie geführt vom Stern auf
anderem, neuen Weg nach Hause. Im Volksmund haben sie den Namen: Kaspar, Melchior und
Balthasar.
Damit sind sie Vorbild in der Pilgerschaft: der Heimweg ist immer anders als der Hinweg.
Attribut: Drei in Königsgestalt, welche einem Stern folgen; Gedenktag: 6. Jan
Heilige Pilger der Frühzeit | ![]() |
Alexius Petronilla Potentinus von Steinfeld Severin von Noricum Valentin von Rätien Wendelin: Julianus Hospitator Gertrud von Nivelles Odilia Romedius von Tavon |
Alexius:
Der Sohn des römischen Senators Ephemius verlässt am Tag seiner
verordneten Hochzeit Eltern und angetraute Frau (sie haben sich als Christen Keuschheit
gelobt) und flieht nach Edessa, wo er 17 Jahre als Pilger-Bettler vor Kirchen lebt.
Eine Legende erzählt, als einem Küster durch ein Gesicht kund wurde, dass dieser Bettler
ein heiliger Mann sei, veranlasste er dessen Verehrung. Aber Alexius entfloh, und wurde
durch einen Sturm nach Rom zurück verschlagen, wo sein Vater den als Pilger Bettelnden
nicht erkannte, aber mildtätig in sein Haus aufnahm. So lebte Alexius unter der Treppe
des Elternhauses, vom Gesinde mit Spülwasser übergossen, leidend, Geduld übend.
Sterbend gab er sich durch ein Schreiben zu erkennen;
Eine weitere Legende berichtet, eine Stimme habe die zur Messe Versammelten mit
Glockenläuten aufgefordert, einen Heiligen, der in der Stadt sei, zu suchen. Tief
bestürzt und betrübt seien Frau und Eltern gewesen, als der herbeigerufene Papst das
Schriftstück aus der Hand des Toten im Beisein der Honorius und Arcadius (395-435)
entziffert habe.
Attribut: unter der Treppe liegend, im Bettlergewand, Gedenktag: 17. Jul
Petronilla,
die kleine aus dem Geschlecht der Petronier, eine frühchristliche Märtyrerin (2./3.
Jh.) in Rom und beigesetzt in der Domitilla-Katakombe in Rom..
Attribute: römisches Gewand mit Märtyrerpalme; Gedenktag: 31. Mai
Der Adelige Potentinus
aus dem damaligen Aquitanien wallfahrtete im 4. Jh. mit seinen Söhnen Felicitas
und Simplicius zu den heiligen Stätten. Als die drei dabei auch nach Trier kamen, riet
ihnen der dortige Bischof Maximin, zu Priester Kastor zu gehen. Die drei folgtem dem Rat
und blieben bei dem Priester bis zu ihrem Tod. Es ist nicht sicher, ob sie den Martyrertod
starben.
Atttribute: Rüstung und Schwert mit zwei Pfeilen neben sich; Gedenktag 18. Juni
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Severinus
von Noricum, Hl. (S. Jan., Graz, Linz, Passau, Salzburg, St. Polten, Wien).
Severin, ein Wander-Mönch aus dem Orient, sei während der Völkerwanderung nach dem Tod
Attilas (435) nach Norikum, der damals römischen Provinz (heute größtenteils östliches
Österreich von Passau bis Wien) gekommen. Unermüdlich soll er sich bis zu seinem
Lebensende um die notleidende Bevölkerung gekümmert haben. Darüber hinaus galt er als
Führer der unter den Arianern lebenden römischen Bevölkerung, die katholischen
Minderheit war. Er vermittelte immer wieder zwischen den beiden Lagern, so dass ein
friedliches Nebeneinander möglich war. In die Geschichte ging Severin außerdem als
Gründer mehrerer Klöster ein, so in Favianis bei Mautern bei Krems, in Lorch (an der
Enns) und Boiotrum in Passau. Er stirbt 482. Bei der Severinskirche in Passau
wird heute noch eine Zelle gezeigt, wo der hl. Severin gelebt haben soll. Sein Leben ist beschrieben in der auch als Quelle für die Geschichte der Donauländer bedeutsamen »Vita Sancti Severini« seines Begleiters Eugippius, Abt des Klosters in Castrum Lucullanum bei Neapel, wohin die Gebeine Severins beim Abzug der Römer aus Germanien überführt worden sind. Als Pilger mit Stab und Buch stellen diesen Schutzheiligen Österreichs die Statuen von 1470 in St. Severin zu Passau, von 1485 am Chorgestühl von St. Stephan in Wien und von 1520 in der Trenbach-Kapelle des Passauer Domes dar, auch ein Holzschnitt Dürers, 1517 Attribut: Pilgergewand und Wanderstab; Gedenktag: 8. Jan |
Valentin von Rätien:
Er kam Ende des 5. Jahrhundert wahrscheinlich nach Passau, wurde aber von den
Bewohnern nicht sehr geliebt und wirkte daher viel in Rätien und Südtirol als
Wanderbischof. Er starb wahrscheinlich auf dem Zenoberg bei Mais-Meran, wo er begraben wurde.
739 wurden die Gebeine nach Trient überführt, 761 wurden sie vom Bayerischen Herzog
Tasssilo III. nach Passau übertragen. Er ist wie der Valentin von Rom der Patron gegen
Epilepsie, Krämpfe und Gicht und der Patron gegen Viehseuchen. Was ihn aber
unterscheidet: der rätische Valentin ist noch dazu Patron der Pilger und Reisenden, auch
der Notleidenden. Als solcher in Ruhpolding, am Brennerpass, in Nauders am Reschenpass.
Attribut: ?; Gedenktag:
7. Jan.
Wendelin: Einsiedler, Abt
in Tholey, Nothelfer, * um 555 in Schottland (oder Irland), † 617 in Tholey im
Saarland. Schottischer
Königssohn, wurde aber nur Viehhirte, zuerst beim Vater, dann nach versuchter
Romwallfahrt bei einem Edelmann bei Trier. Dort bekam er nach Zwist mit dem
Edelmann von diesem die Erlaubnis zum Leben in einer Mönchsgemeinschaft, wo er
bald Abt wurde. Sein Grab bekam er nach Wundergeschehnisse auf dem Berg, wo er
als Hirt des Edelmannes oft gebetet hatte.
Attribute: als Hirte, mit Schafen oder Schweinen, als Pilger. Gedenktag: 21.
Okt.
Evermarus: Der heilige
Evermarus war nach der Legende ein friesischer Adeliger, der mit sieben
Gefährten gegen Ende des 7. Jahrhunderts nach Santiago de Compostela (Spanien),
der späteren Hochburg christlicher Wallfahrten, pilgerte. Auf der Rückreise
wurden sie bei Herstappe (Rutten) in der Nähe von Tongeren (Belgien) von der
Räuberbande des Hacoo überfallen und ermordet. Nach der Legende entdeckte Pippin
von Herstal die Leichname während eines seiner Jagdausflüge und ließ sie
bestatten. Im Jahr 968 wurde Evermarus heiliggesprochen und
seine Gebeine in die Kirche St. Martin in Rutten (Belgien) übertragen. Im 11.
Jahrhundert errichtete man dann am Ort der Auffindung des ermordeten Heiligen
eine Kapelle.
Dargestellt im Römergewand mit Stab und einer Vogelfeder (Schreibfeder?)
haltend. Festtag: 1. Mai
Julianus Hospitator
soll der Legende nach im 7. Jahrhundert in Spanien oder in Belgien geboren sein.
Ein Hirsch habe ihm geweissagt, er würde der Mörder seiner Eltern werden. Daraufhin floh
er von zu Hause weg und verliebte sich in eine Adelige, welcher er heiratete. Er war
Jäger und kehrte oft erst in der Nacht zurück. So einmal auch, als seine Eltern als
Fremde Nachtlager in seinem Haus bekamen. Weil seine Frau dazu die Ehebetten hergab,
glaubte er an einen Ehebruch und in Wut entbrannt tötete er die beiden Gäste. Erst
danach erkannte er, dass es seine eigenen Eltern waren.
Zur Buße errichtete er ein Hospiz am Fluss. Eines Nachts trug er einen Leprakranken bei
Sturmwind über den Fluss, der sich schließlich dort angekommen als Christus zu erkennen
gab.
Er wird verehrt als Patron der Fährleute, Schiffer und der Fischhändler, als Patron der
Zimmerleute und Dachdecker, als Patron der Herbergen und Pilger.
Attribut: ?, Gedenktag: 29. Jan
Gertrud von Nivelles
lebte von 626 bis 664 und war die Königstochter des Pippin des Älteren. Sie
wurde in jungen Jahren von ihrer Mutter als Äbtissin im Kloster Nivelles eingesetzt. Als
Äbtissin zeigte sie Eifer für die Betreuung von Kranken, Witwen, Gefangene und Pilgern.
Während einer Mäuseplage vertrieb sie die Tiere durch Gebet.
Attribute: Nonne mit Buch und Palme und Mäusen; Gedenktag 17. März
Odilia (Ottilie):
Um 660 blind geborene Herzogstochter des Herzogs Athich von Elsass,
die durch die Taufe das Augenlicht erlangte. Später gründete sie das Kloster am
Odilienberg und das Frauenkloster Niedermünster am Fuß dieses Berges im Elsass.
Dieses zweite Kloster gründete sie, um den Pilgern besser dienen zu können.
Gestorben um 720 im Kloster Niedermünster südlich Straßburg in Frankreich.
Attribute: als augustinernonne mit zwei Augen in den Händen, mit einem Kelch,
Gedenktag: 13. Dez.
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Romedius (Remedius)
von Tavon (vielleicht Thaur bei Innsbruck) stammte der Überlieferung nach
aus einem Adelsgeschlecht und verschenkte seinen Besitz den Bistümern Augsburg
und Trient, um auf Wallfahrt zu gehen. Bei San Zeno in der Provinz Trient habe er
als Einsiedler bis zu seinem Tod im Anfang des 8. Jahrhunderts gelebt. Attribut: Bär führend oder auf einem Bär reitend; Gedenktag: 15. Jan. |
Die Wander-Missionare |
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Marinus und Anian Archus, Herennius und Quartanus Alto Amor von Amorbach Fridolin von Säckingen Gallus Kolumban von Bobbio Richard von England |
Marinus und Anian, die
Pilgerheiligen
Im 7. Jahrhundert haben sich Iro-schotten und Iro-Franken auf den Weg gemacht,
durch ein Wanderleben und dem dem Verweilen in einer Einsiedelei das Christentum in
unserem Bayernland zu vertiefen. Das Verweilen in der Einsiedelei war dabei nur eine
Fixstation, von der aus sternförmig immmer wieder Missionswanderschaft unternommen wurde.
Solche iro-fränkische Mönche sind Anian und Marinus, die im 12. Jahrhundert hoch verehrt
wurden. (Siehe Reliquien !)
Nach einer unsicheren Überlieferung wurden die beiden während einer Pilgerreise nach Rom
um das Jahr 655 von Papst Eugen I. empfangen. Dieser Papst solle auch den Marinaus zum
Wanderbischof und den jüngeren Anianus zu dessen Diakon geweiht haben. Auf ihrer
Wandermissionsreise kamen die beiden nach Bayern und lebten dann in
Einsiedlerhütten Nähe Irschenberg. Von diesen Klausen aus waren sie immer wieder
unterwegs, um das Evangelium zu verkünden. Ob jetzt die beiden auf Seelsorgewanderung
oder in der Einsiedelei überfallen und misshandelt wurden, kann man heute nicht mehr
sagen. Sicher aber scheint, dass die beiden nach der Misshandlung auf einem Scheiterhaufen
verbrannt wurden.
Ihre Gedächtniskirche haben die beiden in Wilparting am Irschenberg. Anian hat noch eine
Gedächtniskirche ohne Grab jenseits der Schlucht bei dem Ort Alb.
Attribut: Marianus im Bischofsgewand und Anian im Diakonsgewand, Gedenktag: 15. Nov
Weitere Iro-fränkische Mönche waren:
Archus, Herennius
und Quartanus sind als die "Heiligen Drei Elenden" bekannt, in
Etting bei Ingolstadt, in Bodenwöhr (Opf.), in Oberbechingen / Lauingen, Hürbel und
Reichenstein als schottische Pilger verehrt (8. Jh.)
Attribut: unklar, Gedenktag: keiner
Alto, der Gründer des
Kloster Altomünster bei Dachau im 8. Jh., (Marinus und Declanus, dessen Grab in
Neustift bei Freising ist, und Lullus, der in der Nähe von Ilmmünster umgekommen ist.)
Attribut: Kelch, in dem das Jesuskind sitzt; Gedenktag: 9. Febr
Amor von Amorbach: Als
missionarischer Wanderprediger mit dem hl. Pirmin von Ruthard von Frankenberg aus Gallien
nach Germanien gerufen, gründet das Kloster Amorbach im Odenwald, wo Pirmin der spätere
Gründer der Reichenau, mit dem Quellwasser von Amorsbrunn die ersten Taufen der Gegend
vollzogen haben soll. Amor wird Abt seines Klosters und stirbt 776//7.
Attribut: im Pilgergewand, Pilgerstab, Kirchenmodell in der Hand, Gedenktag: 17. Aug
Fridolin von Säckingen:
Als Pilger zum Grab des Hl. Hilarius errichtete er die zerstörte Kirche dort und
wurde zum Abt geweiht. Dann verbreitete er die Hilarius-Verehrung durch
Errichtung weiterer Hilarius-Kirchen und gründete in Säckingen ein weiteres
Kloster. Gestorben um 538 in Säckingen in Baden-Württemberg.
Attribut: ?, Gedenktag: 6. März
Gallus: (* um 550, + 16.
Okt. 640) Des hl. Kolumbans Missionsgefährte aus Luxeuil in Frankreich,
der schließlich Einsiedler wurde, dem ein gezähmter Bär diente. Trotz Angebot
der Bischofswürde und der Abtswürde blieb er Einsiedler im heutigen St. Gallen
in der Schweiz.
Attribute: als Mönch, als Pilger, mit Bär. Gedenktag: 16.
Okt.
Kolumban, der Jüngere von
Bobbio: Geboren um 542 in Irland, Mönch und Klostergründer von Irland, dann
Klostergründer von Nordfrankreich, von wo er 610 verbannt wurde wegen eines
festgesetzten Ostertermins. Nach Missionswanderung durch das Rheintal und die
Schweiz, wo er wieder vertrieben wurde, gründete er 612 das Kloster Bobbio
in Obertitalien, wo er starb.
Attribute: als Pilger, oft segnend, mit Bär und Sonne, Gedenktag: 23. Nov.
Richard von England.
Nach der Ende des 12. Jahrhunderts geschriebenen Vita des Adalbert von Heidenheim ist
Richard ein angelsächsischer König aus Wessex, Vater von Walburga, Willibald und
Wunibald, 2 Heiligen, die in Eichstätt besonders verehrt werden. Richard macht mit den
Söhnen 720 eine Pilgerreise nach Rom, erkrankte auf dem Hinweg schwer und starb
in Lucca in der Toscana und wurde dort in S. Frediano beigesetzt. Seine Reliquien kamen um
1154 nach Eichstätt.
Attribut: dargestellt in Königsgewand mit Zepter, Gedenktag: 7. Feb
Griechischer Mönch auf Pilgerschaft nach Westen: hin zur Einsamkeit |
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St. Ägidius, auch
Gilles, Gilg, Ilg und Till genannt, Einsiedler, Gründer des Klosters St. Gilles,
Nothelfer
Er war ein vornehmer Athener, der im 8. Jh. seine Heimat als Pilger aus Liebe zur
Einsamkeit verlässt. Er lässt sich im Rohnetal in der Nähe von Arles tief im Wald als
Eremit nieder. Den Einsiedler in Südfrankreich ernährt eine Hirschkuh. Bei einer Jagd
trifft der ihr geltende Pfeil Ägidius. und führt zu dessen Entdeckung. Die Bitten des
Königs bewirken die Klostergründung von St-Gilles in der Provence, wo Ägidius der erste
Abt wird. Nach einigen Legenden ist dieser der Westgote Wamba, nach der Legenda. Aurea
bemüht sich Karl d. Gr. oder ein Flavius (Karl Martell?) um des Ägidius Fürbitte:
Ein Engel bringt einen Zettel mit der bestätigten Sündenvergebung auf den Altar, an dem
Ägidius betet. Seitdem gilt Ägidius als Beistand einer guten Beichte und Vergebung und
zählt als solcher dann zu den 14 Nothelfern. Die Legende lässt ihn den Sohn des Fürsten
von Nimes zum Leben erwecken; in Rom wirft er unter Gebeten die vom Papst ihm geschenkten
Türen aus geschnitztem Zypressenholz in den Tiber und findet sie nach seiner Rückkehr im
Hafen seines Klosters vor. Als ein Klosterbruder an der Jungfräulichkeit Maria zweifelt,
und drei Fragen in den Sand schreibt, erblühen als Antwort des Ägidius drei weiße
Lilien aus dem dürren Boden. Sein Tod im Jahr 720 wird ihm vorausverkündet, und bei der
Bestattung des selig Entschlafenen hören Anwesende die Chöre der Engel, die seine Seele
zum Himmel tragen.
Schon im 11. Jh. waren Wallfahrten zu seinem Grabe gleich berühmt wie die nach Rom oder
Compostela; da sein Grabesort einst Sammelstelle für Hunderttausende von Wallfahrern war.
Im 12. Jh. wurden Klöster zu seinen Ehren in Braunschweig, Münster (Westf.), Halberstadt
und Nürnberg gegründet. Darstellungen zeigen ihn als Benediktiner mit Abtstab und Buch,
ein Pfeil durchbohrt Brust oder Bein, an das sich die Hirschkuh der Legende anlehnt.
Im 16. Jh. kamen seine Reliquien in den Wirren der Hugenottenkriege in die
Basilika Saint-Sernin in Toulouse.
Attribut: vom Pfeil durchbohrt und mit Hirschkuh, Gedenktag: l. Sept.
Hier sollte das Bild des
Pilgers Ernst Barlach sein. Als nicht kommerzielle Seite sehe ich die geforderten Lizenzgebühr der Ernst-Barlach- Lizenzverwaltung als unangemessen an und kann leider damit nicht mehr das wunderbare Werk von Ernst Barlach zeigen. So leider nur schlechte Zeichenkopie möglich. |
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Heilige Pilger des Frühen Mittelalters | ![]() |
Brictius von
Heiligenblut: Eberhard von Nellenburg Guido von Anderlecht Mercherdach Morandus Theobald von Provins Theobald Roggeri Wilhelm von Windberg Wilhelm von der Sann |
Brictius von Heiligenblut:
Dänischer Prinz am byzantinischen Königshof in Konstantinopel. Bei der Rückkehr
mit einer Reliquie (geschändetes Kreuz, aus dem Blut floss), in die Heimat wurde
er in Heiligenblut um 900 von einer Schneelawine verschüttet.
Attribut: als Pilger, Gedenktag: 4. Mai
Eberhard von Nellenburg
war Graf von Nellenburg. Er machte eine Pilgerreise nach Santiago di Compostela und wurde
danach für die letzten 6 Jahre seines Lebens selbst Benediktinermönch. Seine Frau wurde
Benediktinernonne. Er starb 70-jährig um 1080 in Schaffhausen.
Attribute: im Mönchsgewand mit Bart und Kirchenmodell; Gedenktag: keiner
Guido (Wido) von
Anderlecht war ein Bauernknecht, dann ein Mesner, später ein Kaufmann. Er
unternahm Pilgerreisen nach Rom und Jerusalem, starb aber 1012 durch die Pest in
Anderlecht. An seinem Grab geschahen viele Wunderheilungen.
Attribut: im Pilgergewand mit Stad und Hut, manchmal im Bauerngewand mit Ochse
Morandus: Ein Priester
(1075 bis 1115), der nach Santiago pilgerte und danach Benediktiner im
Cluniazensischen Kloster St. Christoph bei Altkirche (Elsass) wurde.
Attribute: als Pilger; mit Remesser oder Trauben, Gedenktag 3. Juni
Theobald (Thibault) von
Provins: Theobald (1017-1066), ein Sohn eines Adeligen der Champagne
(Nordfrankreich), zuerst Einsiedler in Bettingen, dann Wallfahrer nach Santiago
di Compostela und Rom, lebte dach als Einsiedler bei Vicenza in Norditalien und
wurde dann Priestermönch (1056).
Attribut: ?, Gedenktag: 30. Juni
Theobald Roggeri: Sohn
einer reichen Familie im 11. Jh., arbeitete aber nur als Schuster und machte, um
einer Eheschließung mit der Tochter des Meisters zu entgehen, eine Wallfahrt
nach Santiago di Compostela. Danach arbeitete er als Lastenträger und übte
Mildtätigkeit. Gestorben 1. Juni 1150 in Italien
Attribut: als Pilger, Gedenktag 1. Juni
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Wilhelm
(Wilmo) von Windberg ließ sich im 11. Jh. nach einem langen
Pilgerleben in der Nähe von Straubing als Einsiedler nieder. Vom Grafen Albert von Bogen
und seiner Frau sehr geachtet und unterstützt lebte dieser Einsiedler heiligmäßig. Die
Überlieferung sagt, Wilhelm habe die Gabe der Weissagung und der wunderbaren
Krankenheilung besessen. Über seinem Grab ist heute des Prämonstratenserkloster
Windberg. Attribut: Pilgergewand mit Pilgerhut, Stab und Flasche, Gedenktag: 20. Apr |
Wilhelm von
der Sann: Ehemann der Hl. Hemma von Gurk,
der pilgernd auf der Rückkehr aus dem Heiligen Land um 1015 in Gräbern in
Österreich verstarb.
Attribut: ? , Gedenktag 27. Juni.
Pilgerheilige des Mittelalters |
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Eberhard |
Bona von Pisa Brigitta von Schweden Drago oder Drogo Eberhard von Seeon Eberhard von Tüntenhausen Gerold von Köln Heinrich von Ebrantshausen Johannes von Krakau Ludanus Ludwig IX, der "Heilige" Nantwein von Wolfratshausen Raimund Palmarius Zansogni Rainer von Pisa Willebold von Berkheim |
Bona von Pisa: Augustinerterziarin
im Augustinerkloster ihrer Heimatstadt. Sie machte Pilgerreisen nach Jerusalem, Rom und
Santiago di Compostela. Gestorben 50-jährig um 1207 in Pisa.
Attribute: unbekannt; Gedenktag: 29. Mai
Brigitta (Birgitta) von
Schweden wurde 1303 in Finstad bei Uppsala geboren, heiratete 1316 und geht mit
ihrem Mann 1342 auf Pilgerreise nach Santiago di Compostela. 1344 stirbt ihr Mann und sie
tritt in das Kloster Alvastra ein. Dort ist sie Mystikerin, schreibt eine Regel für ein
neues Kloster. Daraufhin wallfahrtet sie nach Rom und erhält die Genehmigung zur
Gründung des Mönchs- und Nonnenkloster in Vadstena am Vätterseee in Schweden. 1372
macht sie eine Pilgerfahrt nach Jerusalem, stirbt kurz nach ihrer Rückkehr nach
Italien in Rom 1373.
Attribut: im Ordensgewand der Brigittinnen mit Stab und Buch und Schreibzeug und
Pilgergerät, dazu ein Herz mit einem darauf befindlichem Kreuz;
Gedenktag: 23. Juli
Drago oder Drogo: Drogo wurde 1102 in Epinoy geboren, verteilte 18jährig als Sohn wohlhabender Eltern seinen Besitz nter die Arme, lebte sechs Jahre als pilgernder Hirte, baut sich danach eine Einsiedlerzelle und lebt dort bis 1186.
Eberhard, als ein Pilger
und Seliger verehrt, hat sein verschollenes Grab in Seeon. In der Klosterkirche von Seeon
steht ein gotischer Gedenkstein im Chorraum , wo er im Pilgergewand, einer Art
Mönchsgewand und einem Pilgerhut mit Muschel, den Rosenkranz in der linken Hand und den
Stab in der rechten Hand haltend dargestellt ist. Ebenso findet sich in der Dorfkirche St.
Ägidius von Seeon im Chorraum ein geschnitztes und gefasstes Relief vom seligen Eberhard,
auch hier in der gleichen Darstellung, wie auch in der Friedhofskapelle zu Ruhpolding im
Chiemgau.
Atrribut: Pilgergewand, Gedenktag: ?
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Eberhard von
Tüntenhausen: war ein Hirte, der Bäume pflanzen konnte, indem er einfach
seinen Hirtenstab in die Erde steckte. Er zog von Tüntenhausen bei Freising bis nach
München mit seiner Schafherde. Gestorben 1370 Attribut: m Hirtengewand mit einem Baum; Gedenktag: 28. Sept |
Gerold (Gerwald) der Pilger von Köln:
Geboren 1201 zu Köln, pilgerte er in seinem Leben nach Santiago von Compostela,
Jerusalem. und Rom. Unterwegs wurde er bei Cremona in Italien von Räubern
ermordet.
Attribut: ?, Gedenktag: 7. Okt.
Heinrich von Ebrantshausen (geb.
1120 in Regensburg, gest. bei Ebrantshausen): Die Legende berichtet
darüber, er sei Graf von Abensberg-Riedenburg gewesen. Sei aber auf eine Wallfahrt nach
Jerusalem gegangen und von dort zurückgekehrt, Einsiedler in Ebrantshausen in
Niederbayern geworden.
Attribut: Pilgergewand mit Glöckchen oder Eisenring, Gedenktag: 15. Mai
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Johannes von Krakau
(Johannes Cantius) wurde 1390 in Kety in Polen geboren. Als Professor an der Universität
in Krakau und Kanoniker an der Bischofskirche wallfahrtete er zu Fuß viermal nach Rom und
einmal nach Jerusalem. Er zeichnete sich durch tiefe Religiösität und außergewöhnliche
Nächstenliebe aus und starb am 24. Dez 1473. Dargestellt als Priester mit Monstranz und Kreuz oder als Priester mit Pilgerstab und auf Maria deutend; Gedenktag 23. Dez |
Ludanus wurde im
12. Jh. wahrscheinlich in Schottland geboren und starb am 12. Febr. 1202 auf der
Heimreise von einer Pilgerreise nach Rom bei St. Lotten im Elsaß. Sein Grab wird bis
heute von Pilgern besucht, obwohl die Kirche wie seine Reliquien oft zerstört wurden.
Attribut: Pilgergewand, Gedenktag: keiner
Ludwig IX., der Heilige lebte
als König mehr wie ein Ordensmann als wie ein Fürst. Ein reformierte den Staat und
sicherte ihn gegenüber den Missbräuchen der Kirche. 1248 ging er auf Kreuzzug nach
Palästina und half den Kreuzrittern, 1270 ging er nochmals auf Kreuzzug, diesmal
nach Nordafrika, wo er an einer Pest starb.
Dargestellt im Königsgewand; Gedenktag 28. Aug
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Nantwein
(Nantwinus) von Wolfratshausen, Pilger, Märtyrer um 1286 im heutigen Ortsteil Nantwein in Wolfratshausen Auf einer Wallfahrt nach Rom kam der Überlieferung nach Conrad Nantwein mit dem Pferd nach Wolfratshausen. Die Wirtin wurde misstrauisch und lieferte ihm dem dortigen Richter aus. Dieser war scharf auf sein Geld und ließ ihn ins Gefängnis werfen, und nach dem Urteil auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Am Ort des Martyriums ereigneten sich bald schon Wunder, Pilger strömten herbei, eine Wallfahrtskirche wurde zu Ehren des Märtyrers erbaut. Nantweins Hirnschale und seine Pilgerflasche werden als Reliquien verehrt. Attribut: Pilgermantel und Stab, Gedenktag: keiner |
Raimund Palmarius Zansogni
, der gelernte Schuster, widmete sich nach Wallfahrten zu den drei hl. Stätten
Jerusalem, Santiago di Compostela und Rom in seiner Heimatstadt Piacenza der Hilfe für
Arme, Kranke, Waisen, Witwen und Gefangenen. Bei versuchten Vermittlungen zwischen den
streitenden Städten Piacenza und Cremona worde er verhaftet und gefoltert. Als er 1200
in Piacenza starb, setzte sogleich eine große Verehrung für ihn ein, und zahlreiche
Wunderheilungen geschahen durch ihn.
Dargestellt als Schuster, Gedenktag 28. Juli
Rainer von Pisa: Geboren um
1100 in Pisa, nach normalen Leben mit allen Freuden, begann er nach seiner
Jugendzeit ein Leben der Buße und Kasteiung als Einsiedler. Als solcher pilgerte
er nur um gute Gaben bettelnd zweimal ins Heilige Land. Gestorben als Einsiedler
im Jahr 1160 in Pisa.
Attribut: als Pilger, Gedenktag am 17. Juni.
Willebold von Berkheim:
Der Pilger Willibold kam 1230 kurz nach Allerheiligen todkrank nach Berkheim im
Illertal (Baden-Würtenberg) und starb in einer Scheune unter wunderbaren Zeichen. Die
Legende erzählt, dass beim Tod des Adeligen, der möglicherweise aus dem Calwer
Grafengeschlecht stammte, die Glocken der Berkheimer Pfarrkirche zu läuten begannen und
die Luft von leiser Musik erfüllt war. Er wurde im Friedhof bestattet, und seine
Verehrung wuchs so an, dass man seine Gebeine 1273 in die Kirche übertrug und bis heute
in einem Metallsarg in der Berkheimer Kirche aufbewahrt; der letzte Schrein von 1786
bewahrt seine Überreste.
Attribut: Pilgergewand, Gedenktag: bis 1780 war es der 26. Nov, heute der So. nach 16.
Juli nur in Berkheim
Pilgerheilige der Neuzeit | ![]() |
Benedikt Josef Labre Petrus vom Kreuz |
Petrus vom Kreuz:
Er erkrankt auf der Pilgerreise ins Heilige Land und wurde im Servitenkloster in
Rom gesund gepflegt. Bei anschließender Pest konnte er Kranke durch Segnung
heilen. Vor seinem Tod am 6. Jul. 1522 wurde er selbst noch Ordensmann des
Servitenordens.
Attribute: als Pilger, als Mönch, Gedenktag: 6. Juli
Benedikt Josef Labre,
geb. 1748, war ein eigenwilliger Junge, der als Jugendlicher nicht studieren wollte, um
Priester zu werden. Aber er neigte dem Ordensleben zu, versuchte es bei Kartäusern,
Zisterziensern und Trappisten und konnte nirgendwo bleiben. So reiste er ab 1770 als Pilger
und Bettler durch zahlreiche Länder Europas und besuchte in den 13 Jahren seines
Wanderlebens alle wichtigen Wallfahrtsstätten. Während seiner Pilgerschaft aber sprach
er kaum. Angebote schlug er meist ab, so dass er als Pilger ein Leben der
Selbstverleugnung und vollkommenen Armut führte. 1738 brach er in der Kirche
S. Maria dei Monti in Rom zusammen und starb. An seinem Grab in der Kirche an der Via dei
Serpenti weilten bei der Beerdigung äußerst viele, und schon in den ersten Wochen nach
seiner Beerdigung geschahen am Grab100 wunderbare Heilungen.
Attribute: Pilgergewand, Pilgerstab und Rosenkranz; Gedenktag: 16. Apr
weiter
zu den Heiligen, deren Gräber in Pilgerschaft ,
oder deren Kirchen oft zu Wallfahrtskirchen wurden.
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