Heilige Pilger:
bekannte:

Biblische:
AT: Erzengel Raphael,
Patriarch Jakob
NT: Jesus,
Maria,
Jakobus d. Ä.,  
Pilgerheilige der Frühzeit
(1. -5. Jh.)

Christophorus,
Nikolaus von Myra

Bekannte Pilgerheilige des 7. Jh

Jodokus,
Pilgerheilge des frühen MA
(9. -11. Jh.):
Sebaldus von Nürnberg,
Pilgerheilige des hohen u. späten MA
(11. Jh.
- 15. Jh.)
Koloman,
Rochus,
Pilgerheilige der Neuzeit:
(16. -17. Jh.)
Franz Xaver,

weniger bekannte:

Heilige der Bibel
Tobias:
der Pilger
und Balthasar, der Pilger

Heilige Pilger der Frühzeit
(2.-7. Jh):
Alexius
Petronilla
Potentinus von Steinfeld
Severin von Noricum
Valentin von Rätien
Wendelin:

Evermarus:
Julianus Hospitator
Gertrud von Nivelles
Odilia
Romedius von Tavon

Wander-Missionare (7.- 8. Jh)
Marinus und Anian
Archus, Herennius und Quartanus
Alto
Amor von Amorbach
Fridolin von Säckingen
Gallus
Kolumban von Bobbio
Richard von England

Griechischer Mönch
auf Pilgerschaft westwärts
zur Einsamkeit:

St.
Ägidius

Frühes MA
Brictius von Heiligenblut:
Eberhard von Nellenburg
Guido von Anderlecht
Mercherdach

Morandus
Theobald von Provins
Theobald  Roggeri

Wilhelm von Windberg
Wilhelm von der Sann

pilgerkn.jpg (40118 Byte)

Pilgerheilige des MA
Bona von Pisa
Brigitta von Schweden
Drago oder Drogo

Eberhard von Seeon
Eberhard von Tüntenhausen
Gerold von Köln
Heinrich von Ebrantshausen
Johannes von Krakau
Ludanus
Ludwig IX, der "Heilige"
Nantwein von Wolfratshausen
Raimund Palmarius Zansogni
Rainer von Pisa
Willebold von Berkheim

Pilgerheilige der Neuzeit
Petrus vom Kreuz
Benedikt Josef Labre
 

 

Heilige der Bibel Erzengel RaphaelTobit Tobias: der Pilger
und Balthasar, der Pilger

 

Tobias war der Sohn des Tobit. Tobias zeichnete sich durch Glaubenstreue und Werke der Barmherzigkeit gegenüber seinen Nächsten aus.
Tobit reist auf Weisung des Vaters nach Medien, um Geld und Frau für die Familiengründung zu holen. Er bekommt aber dazu auch noch das Geschenk des Heilmittels für den Vater.
So steht Tobias als der erfolgreiche Pilger, der erhört wurde, aber auch als der gehorsame Pilger, der sich führen ließ.
Erzengel Raphael und Tobias sind das Urbild vom Schutzengel.
Unser Leben, eine Pilgerschaft zum Himmel unter dem für uns auf Erden mitreisenden und begleitenden Schutzengel.
Atrribut: der Erzengel Raphael, Fisch, Heilmittelbeutel; Gedenktag: 13. Sept

Balthasar: Von den 3 Weisen im Neuen Testament wird berichtet, dass sie aufgrund der Sternenstellung im Himmel sich aufmachten, den neuen König zu suchen und ihm zu huldigen. Aber dies war nicht ohne Schwierigkeiten, denn sie brachten auf ihrer Pilgerreise das Objekt der Huldigung, ihren neuen König in Todesgefahr. Daher zogen sie geführt vom Stern auf anderem, neuen Weg nach Hause. Im Volksmund haben sie den Namen: Kaspar, Melchior und Balthasar.
Damit sind sie Vorbild in der Pilgerschaft: der Heimweg ist immer anders als der Hinweg.
Attribut: Drei in Königsgestalt, welche einem Stern folgen; Gedenktag: 6. Jan

Heilige Pilger der Frühzeit

AlexiusAlexius Alexius
Petronilla
Potentinus von Steinfeld
Severin von Noricum
Valentin von Rätien
Wendelin:

Julianus Hospitator
Gertrud von Nivelles
Odilia
Romedius von Tavon

Alexius:  Der Sohn des römischen Senators Ephemius verlässt am Tag seiner verordneten Hochzeit Eltern und angetraute Frau (sie haben sich als Christen Keuschheit gelobt) und flieht nach Edessa, wo er 17 Jahre als Pilger-Bettler vor Kirchen lebt.
Eine Legende erzählt, als einem Küster durch ein Gesicht kund wurde, dass dieser Bettler ein heiliger Mann sei, veranlasste er dessen Verehrung. Aber Alexius entfloh, und wurde durch einen Sturm nach Rom zurück verschlagen, wo sein Vater den als Pilger Bettelnden nicht erkannte, aber mildtätig in sein Haus aufnahm. So lebte Alexius unter der Treppe des Elternhauses, vom Gesinde mit Spülwasser übergossen, leidend, Geduld übend. Sterbend gab er sich durch ein Schreiben zu erkennen;
Eine weitere Legende berichtet, eine Stimme habe die zur Messe Versammelten mit Glockenläuten aufgefordert, einen Heiligen, der in der Stadt sei, zu suchen. Tief bestürzt und betrübt seien Frau und Eltern gewesen, als der herbeigerufene Papst das Schriftstück aus der Hand des Toten im Beisein der Honorius und Arcadius (395-435) entziffert habe.
Attribut: unter der Treppe liegend, im Bettlergewand, Gedenktag: 17. Jul

Petronilla, die kleine aus dem Geschlecht der Petronier, eine frühchristliche Märtyrerin (2./3. Jh.) in Rom und beigesetzt in der Domitilla-Katakombe in Rom..
Attribute: römisches Gewand mit Märtyrerpalme; Gedenktag: 31. Mai

Der Adelige Potentinus aus dem damaligen Aquitanien wallfahrtete im 4. Jh. mit seinen Söhnen Felicitas und Simplicius zu den heiligen Stätten. Als die drei dabei auch nach Trier kamen, riet ihnen der dortige Bischof Maximin, zu Priester Kastor zu gehen. Die drei folgtem dem Rat und blieben bei dem Priester bis zu ihrem Tod. Es ist nicht sicher, ob sie den Martyrertod starben.
Atttribute: Rüstung und Schwert mit zwei Pfeilen neben sich; Gedenktag 18. Juni

Severin.jpg (28394 Byte) Severinus von Noricum, Hl. (S. Jan., Graz, Linz, Passau, Salzburg, St. Polten, Wien). Severin, ein Wander-Mönch aus dem Orient, sei während der Völkerwanderung nach dem Tod Attilas (435) nach Norikum, der damals römischen Provinz (heute größtenteils östliches Österreich von Passau bis Wien) gekommen. Unermüdlich soll er sich bis zu seinem Lebensende um die notleidende Bevölkerung gekümmert haben. Darüber hinaus galt er als Führer der unter den Arianern lebenden römischen Bevölkerung, die katholischen Minderheit war. Er vermittelte immer wieder zwischen den beiden Lagern, so dass ein friedliches Nebeneinander möglich war. In die Geschichte ging Severin außerdem als Gründer mehrerer Klöster ein, so in Favianis bei Mautern bei Krems, in Lorch (an der Enns) und Boiotrum in Passau. Er stirbt 482. Bei der Severinskirche in Passau wird heute noch eine Zelle gezeigt, wo der hl. Severin gelebt haben soll.
Sein Leben ist beschrieben in der auch als Quelle für die Geschichte der Donauländer bedeutsamen »Vita Sancti Severini« seines Begleiters Eugippius, Abt des Klosters in Castrum Lucullanum bei Neapel, wohin die Gebeine Severins beim Abzug der Römer aus Germanien überführt worden sind.
Als Pilger mit Stab und Buch stellen diesen Schutzheiligen Österreichs die Statuen von 1470 in St. Severin zu Passau, von 1485 am Chorgestühl von St. Stephan in Wien und von 1520 in der Trenbach-Kapelle des Passauer Domes dar, auch ein Holzschnitt Dürers, 1517
Attribut: Pilgergewand und Wanderstab; Gedenktag: 8. Jan

Valentin von Rätien: Er kam Ende des 5. Jahrhundert wahrscheinlich nach Passau, wurde aber von den Bewohnern nicht sehr geliebt und wirkte daher viel in Rätien und Südtirol als Wanderbischof. Er starb wahrscheinlich auf dem Zenoberg bei Mais-Meran, wo er begraben wurde. 739 wurden die Gebeine nach Trient überführt, 761 wurden sie vom Bayerischen Herzog Tasssilo III. nach Passau übertragen. Er ist wie der Valentin von Rom der Patron gegen Epilepsie, Krämpfe und Gicht und der Patron gegen Viehseuchen. Was ihn aber unterscheidet: der rätische Valentin ist noch dazu Patron der Pilger und Reisenden, auch der Notleidenden. Als solcher in Ruhpolding, am Brennerpass, in Nauders am Reschenpass.
Attribut: ?; Gedenktag: 7. Jan.

Wendelin: Einsiedler, Abt in Tholey, Nothelfer, * um 555 in Schottland (oder Irland), † 617 in Tholey im Saarland.   Schottischer Königssohn, wurde aber nur Viehhirte, zuerst beim Vater, dann nach versuchter Romwallfahrt bei einem Edelmann bei Trier. Dort bekam er nach Zwist mit dem Edelmann von diesem die Erlaubnis zum Leben in einer Mönchsgemeinschaft, wo er bald Abt wurde. Sein Grab bekam er nach Wundergeschehnisse auf dem Berg, wo er als Hirt des Edelmannes oft gebetet hatte.
Attribute: als Hirte, mit Schafen oder Schweinen, als Pilger. Gedenktag: 21. Okt.

Evermarus: Der heilige Evermarus war nach der Legende ein friesischer Adeliger, der mit sieben Gefährten gegen Ende des 7. Jahrhunderts nach Santiago de Compostela (Spanien), der späteren Hochburg christlicher Wallfahrten, pilgerte. Auf der Rückreise wurden sie bei Herstappe (Rutten) in der Nähe von Tongeren (Belgien) von der Räuberbande des Hacoo überfallen und ermordet. Nach der Legende entdeckte Pippin von Herstal die Leichname während eines seiner Jagdausflüge und ließ sie bestatten.    Im Jahr 968 wurde Evermarus heiliggesprochen und seine Gebeine in die Kirche St. Martin in Rutten (Belgien) übertragen. Im 11. Jahrhundert errichtete man dann am Ort der Auffindung des ermordeten Heiligen eine Kapelle.
Dargestellt im Römergewand mit Stab und einer Vogelfeder (Schreibfeder?) haltend. Festtag: 1. Mai

Julianus Hospitator soll der Legende nach im 7. Jahrhundert in Spanien oder in Belgien geboren sein. Ein Hirsch habe ihm geweissagt, er würde der Mörder seiner Eltern werden. Daraufhin floh er von zu Hause weg und verliebte sich in eine Adelige, welcher er heiratete. Er war Jäger und kehrte oft erst in der Nacht zurück. So einmal auch, als seine Eltern als Fremde Nachtlager in seinem Haus bekamen. Weil seine Frau dazu die Ehebetten hergab, glaubte er an einen Ehebruch und in Wut entbrannt tötete er die beiden Gäste. Erst danach erkannte er, dass es seine eigenen Eltern waren.
Zur Buße errichtete er ein Hospiz am Fluss. Eines Nachts trug er einen Leprakranken bei Sturmwind über den Fluss, der sich schließlich dort angekommen als Christus zu erkennen gab.
Er wird verehrt als Patron der Fährleute, Schiffer und der Fischhändler, als Patron der Zimmerleute und Dachdecker, als Patron der Herbergen und Pilger.
Attribut: ?, Gedenktag: 29. Jan

Gertrud von Nivelles lebte von 626 bis 664 und war die Königstochter des Pippin des Älteren. Sie wurde in jungen Jahren von ihrer Mutter als Äbtissin im Kloster Nivelles eingesetzt. Als Äbtissin zeigte sie Eifer für die Betreuung von Kranken, Witwen, Gefangene und Pilgern. Während einer Mäuseplage vertrieb sie die Tiere durch Gebet.
Attribute: Nonne mit Buch und Palme und Mäusen; Gedenktag 17. März

Odilia (Ottilie):  Um 660 blind geborene Herzogstochter des Herzogs Athich von Elsass, die durch die Taufe das Augenlicht erlangte. Später gründete sie das Kloster am Odilienberg und das Frauenkloster Niedermünster am Fuß dieses Berges im Elsass. Dieses zweite Kloster gründete sie, um den Pilgern besser dienen zu können. Gestorben um 720 im Kloster Niedermünster südlich Straßburg in Frankreich.
Attribute: als augustinernonne mit zwei Augen in den Händen, mit einem Kelch, Gedenktag: 13. Dez. 

Romedius (Remedius) von Tavon (vielleicht Thaur bei Innsbruck) stammte der Überlieferung nach aus einem Adelsgeschlecht und verschenkte seinen Besitz den Bistümern Augsburg und Trient, um auf Wallfahrt zu gehen. Bei San Zeno in der Provinz Trient habe er als Einsiedler bis zu seinem Tod  im Anfang des 8. Jahrhunderts gelebt.
Attribut: Bär führend oder auf einem Bär reitend; Gedenktag: 15. Jan.

 

Die Wander-Missionare

MarAnia.jpg (51332 Byte)Marinus und Aninan Marinus und Anian
Archus, Herennius und Quartanus
Alto
Amor von Amorbach
Fridolin von Säckingen
Gallus
Kolumban von Bobbio
Richard von England


Marinus und Anian, die Pilgerheiligen
Im 7. Jahrhundert haben sich Iro-schotten und Iro-Franken auf den Weg gemacht, durch ein Wanderleben und dem dem Verweilen in einer Einsiedelei das Christentum in unserem Bayernland zu vertiefen. Das Verweilen in der Einsiedelei war dabei nur eine Fixstation, von der aus sternförmig immmer wieder Missionswanderschaft unternommen wurde.
Solche iro-fränkische Mönche sind Anian und Marinus, die im 12. Jahrhundert hoch verehrt wurden. (Siehe
Reliquien !)
Nach einer unsicheren Überlieferung wurden die beiden während einer Pilgerreise nach Rom um das Jahr 655 von Papst Eugen I. empfangen. Dieser Papst solle auch den Marinaus zum Wanderbischof und den jüngeren Anianus zu dessen Diakon geweiht haben. Auf ihrer Wandermissionsreise  kamen die beiden nach Bayern und lebten dann in Einsiedlerhütten Nähe Irschenberg. Von diesen Klausen aus waren sie immer wieder unterwegs, um das Evangelium zu verkünden. Ob jetzt die beiden auf Seelsorgewanderung oder in der Einsiedelei überfallen und misshandelt wurden, kann man heute nicht mehr sagen. Sicher aber scheint, dass die beiden nach der Misshandlung auf einem Scheiterhaufen verbrannt wurden.
Ihre Gedächtniskirche haben die beiden in Wilparting am Irschenberg. Anian hat noch eine Gedächtniskirche ohne Grab jenseits der Schlucht bei dem Ort Alb.
Attribut: Marianus im Bischofsgewand und Anian im Diakonsgewand, Gedenktag: 15. Nov

Weitere Iro-fränkische Mönche waren:

Archus, Herennius und Quartanus sind als die "Heiligen Drei Elenden" bekannt, in Etting bei Ingolstadt, in Bodenwöhr (Opf.), in Oberbechingen / Lauingen, Hürbel und Reichenstein als schottische Pilger verehrt (8. Jh.)
Attribut: unklar, Gedenktag: keiner

Alto, der Gründer  des Kloster Altomünster bei Dachau im 8. Jh., (Marinus und Declanus, dessen Grab in Neustift bei Freising ist, und Lullus, der in der Nähe von Ilmmünster umgekommen ist.)
Attribut: Kelch, in dem das Jesuskind sitzt; Gedenktag: 9. Febr

Amor von Amorbach: Als missionarischer Wanderprediger mit dem hl. Pirmin von Ruthard von Frankenberg aus Gallien nach Germanien gerufen, gründet das Kloster Amorbach im Odenwald, wo Pirmin der spätere Gründer der Reichenau, mit dem Quellwasser von Amorsbrunn die ersten Taufen der Gegend vollzogen haben soll. Amor wird Abt seines Klosters und stirbt 776//7.
Attribut: im Pilgergewand, Pilgerstab, Kirchenmodell in der Hand, Gedenktag: 17. Aug

Fridolin von Säckingen: Als Pilger zum Grab des Hl. Hilarius errichtete er die zerstörte Kirche dort und wurde zum Abt geweiht. Dann verbreitete er die Hilarius-Verehrung durch Errichtung weiterer Hilarius-Kirchen und gründete in Säckingen ein weiteres Kloster. Gestorben um 538 in Säckingen in Baden-Württemberg.
Attribut: ?, Gedenktag: 6. März

Gallus: (* um 550, + 16. Okt. 640) Des hl. Kolumbans Missionsgefährte  aus Luxeuil in Frankreich, der schließlich Einsiedler wurde, dem ein gezähmter Bär diente. Trotz Angebot der Bischofswürde und der Abtswürde blieb er Einsiedler im heutigen St. Gallen in der Schweiz.
Attribute: als Mönch, als Pilger, mit Bär. Gedenktag: 16. Okt.

Kolumban, der Jüngere von Bobbio: Geboren um 542 in Irland, Mönch und Klostergründer von Irland, dann Klostergründer von Nordfrankreich, von wo er 610 verbannt wurde wegen eines festgesetzten Ostertermins. Nach Missionswanderung durch das Rheintal und die Schweiz, wo er wieder vertrieben wurde,  gründete er 612 das Kloster Bobbio in Obertitalien, wo er starb.
Attribute: als Pilger, oft segnend, mit Bär und Sonne, Gedenktag: 23. Nov.

Richard von England. Nach der Ende des 12. Jahrhunderts geschriebenen Vita des Adalbert von Heidenheim ist Richard ein angelsächsischer König aus Wessex, Vater von Walburga, Willibald und Wunibald, 2 Heiligen, die in Eichstätt besonders verehrt werden. Richard macht mit den Söhnen 720 eine Pilgerreise nach Rom, erkrankte auf dem Hinweg schwer und starb in Lucca in der Toscana und wurde dort in S. Frediano beigesetzt. Seine Reliquien kamen um 1154 nach Eichstätt.
Attribut: dargestellt in Königsgewand mit Zepter, Gedenktag: 7. Feb

Griechischer Mönch
auf Pilgerschaft nach Westen:
hin zur Einsamkeit
aegidius.jpg (15878 Byte) St. Ägidius

St. Ägidius, auch Gilles, Gilg, Ilg und Till genannt, Einsiedler, Gründer des Klosters St. Gilles, Nothelfer
Er war ein vornehmer Athener, der im 8. Jh. seine Heimat als Pilger aus Liebe zur Einsamkeit verlässt. Er lässt sich im Rohnetal in der Nähe von Arles tief im Wald als Eremit nieder. Den Einsiedler in Südfrankreich ernährt eine Hirschkuh. Bei einer Jagd trifft der ihr geltende Pfeil Ägidius. und führt zu dessen Entdeckung. Die Bitten des Königs bewirken die Klostergründung von St-Gilles in der Provence, wo Ägidius der erste Abt wird. Nach einigen Legenden ist dieser der Westgote Wamba, nach der Legenda. Aurea bemüht sich Karl d. Gr. oder ein Flavius (Karl Martell?) um des Ägidius‘ Fürbitte: Ein Engel bringt einen Zettel mit der bestätigten Sündenvergebung auf den Altar, an dem Ägidius betet. Seitdem gilt Ägidius als Beistand einer guten Beichte und Vergebung und zählt als solcher dann zu den 14 Nothelfern. Die Legende lässt ihn den Sohn des Fürsten von Nimes zum Leben erwecken; in Rom wirft er unter Gebeten die vom Papst ihm geschenkten Türen aus geschnitztem Zypressenholz in den Tiber und findet sie nach seiner Rückkehr im Hafen seines Klosters vor. Als ein Klosterbruder an der Jungfräulichkeit Maria zweifelt, und drei Fragen in den Sand schreibt, erblühen als Antwort des Ägidius drei weiße Lilien aus dem dürren Boden. Sein Tod im Jahr 720 wird ihm vorausverkündet, und bei der Bestattung des selig Entschlafenen hören Anwesende die Chöre der Engel, die seine Seele zum Himmel tragen.
Schon im 11. Jh. waren Wallfahrten zu seinem Grabe gleich berühmt wie die nach Rom oder Compostela; da sein Grabesort einst Sammelstelle für Hunderttausende von Wallfahrern war. Im 12. Jh. wurden Klöster zu seinen Ehren in Braunschweig, Münster (Westf.), Halberstadt und Nürnberg gegründet. Darstellungen zeigen ihn als Benediktiner mit Abtstab und Buch, ein Pfeil durchbohrt Brust oder Bein, an das sich die Hirschkuh der Legende anlehnt. Im 16. Jh. kamen seine Reliquien in den Wirren der Hugenottenkriege in die Basilika Saint-Sernin in Toulouse.
Attribut: vom Pfeil durchbohrt und mit Hirschkuh, Gedenktag: l. Sept.

Hier sollte das Bild des Pilgers Ernst Barlach sein.
Als nicht kommerzielle Seite sehe ich die geforderten Lizenzgebühr der Ernst-Barlach- Lizenzverwaltung als unangemessen an und kann leider damit nicht mehr das wunderbare Werk von Ernst Barlach zeigen.

So leider nur schlechte Zeichenkopie möglich.
Heilige Pilger des Frühen Mittelalters ErnstBarlachPilgerkopie.jpg (8064 Byte)Ernst-Barlach-Pilger Brictius von Heiligenblut:
Eberhard von Nellenburg
Guido von Anderlecht
Mercherdach

Morandus
Theobald von Provins
Theobald  Roggeri

Wilhelm von Windberg
Wilhelm von der Sann

Brictius von Heiligenblut: Dänischer Prinz am byzantinischen Königshof in Konstantinopel. Bei der Rückkehr mit einer Reliquie (geschändetes Kreuz, aus dem Blut floss), in die Heimat wurde er in Heiligenblut  um 900 von einer Schneelawine verschüttet.
Attribut: als Pilger, Gedenktag: 4. Mai

Eberhard von Nellenburg war Graf von Nellenburg. Er machte eine Pilgerreise nach Santiago di Compostela und wurde danach für die letzten 6 Jahre seines Lebens selbst Benediktinermönch. Seine Frau wurde Benediktinernonne. Er starb 70-jährig um 1080 in Schaffhausen.
Attribute: im Mönchsgewand mit Bart und Kirchenmodell; Gedenktag: keiner

Guido (Wido) von Anderlecht war ein Bauernknecht, dann ein Mesner, später ein Kaufmann. Er unternahm Pilgerreisen nach Rom und Jerusalem, starb aber 1012 durch die Pest in Anderlecht. An seinem Grab geschahen viele Wunderheilungen.
Attribut: im Pilgergewand mit Stad und Hut, manchmal im Bauerngewand mit Ochse

Mercherdach (Muirdach): verlässt seine irische Heimat 1067 und siedelt sich auf dem Michaelsberg in Bamberg an, zieht von da 1072 nach Regensburg. Die Äbtissin Willa von Obermünster räumt ihm das Kirchlein »Weih-St.-Peter« ein. Hier lebt er als Mönch, mit dem Abschreiben von liturgischen Büchern beschäftigt, stirbt 1081 und wird als Seliger verehrt. Seine Grabplatte aus der Mitte des 14. Jh. in der Mercher-dach-Kapelle von Obermünster/Regensburg stellte ihn in langem, gegürtetem Rock und Mantel, eine Tasche am Gürtel, mit Reisestab dar, über seinem Haupt »Merchertechus« bezeichnet (vermutlich mit der Totalzerstörung von Obermünster 1944 zugrunde gegangen).
Attribut: Pilgergewand mit Pilgerstab, Gedenktag: 9. Feb

Morandus: Ein Priester (1075 bis 1115), der nach Santiago pilgerte und danach Benediktiner im Cluniazensischen Kloster St. Christoph bei Altkirche (Elsass) wurde.
Attribute: als Pilger; mit Remesser oder Trauben, Gedenktag 3. Juni

Theobald (Thibault) von Provins: Theobald (1017-1066), ein Sohn eines Adeligen der Champagne (Nordfrankreich), zuerst Einsiedler in Bettingen, dann Wallfahrer nach Santiago di Compostela und Rom, lebte dach als Einsiedler bei Vicenza in Norditalien und wurde dann Priestermönch (1056).
Attribut: ?, Gedenktag: 30. Juni

Theobald Roggeri: Sohn einer reichen Familie im 11. Jh., arbeitete aber nur als Schuster und machte, um einer Eheschließung mit der Tochter des Meisters zu entgehen, eine Wallfahrt nach Santiago di Compostela. Danach arbeitete er als Lastenträger und übte Mildtätigkeit. Gestorben 1. Juni 1150 in Italien
Attribut: als Pilger, Gedenktag 1. Juni

WilhelmWindberg.jpg (15776 Byte) Wilhelm (Wilmo) von Windberg ließ sich   im 11. Jh. nach einem langen Pilgerleben in der Nähe von Straubing als Einsiedler nieder. Vom Grafen Albert von Bogen und seiner Frau sehr geachtet und unterstützt lebte dieser Einsiedler heiligmäßig. Die Überlieferung sagt, Wilhelm habe die Gabe der Weissagung und der wunderbaren Krankenheilung besessen. Über seinem Grab ist heute des Prämonstratenserkloster Windberg.
Attribut: Pilgergewand mit Pilgerhut, Stab und Flasche, Gedenktag: 20. Apr

Wilhelm von der Sann: Ehemann der Hl. Hemma von Gurk, der pilgernd auf der Rückkehr aus dem Heiligen Land  um 1015 in Gräbern in Österreich verstarb.
Attribut: ? , Gedenktag 27. Juni.

 

Pilgerheilige des Mittelalters
RuhpGFrhKkl.jpg (79282 Byte)  

 

 

 

Eberhard
von Seeon
in
Ruhpolding

Bona von Pisa
Brigitta von Schweden
Drago oder Drogo

Eberhard von Seeon
Eberhard von Tüntenhausen
Gerold von Köln
Heinrich von Ebrantshausen
Johannes von Krakau
Ludanus
Ludwig IX, der "Heilige"
Nantwein von Wolfratshausen
Raimund Palmarius Zansogni
Rainer von Pisa
Willebold von Berkheim

Bona von Pisa: Augustinerterziarin im Augustinerkloster ihrer Heimatstadt. Sie machte Pilgerreisen nach Jerusalem, Rom und Santiago di Compostela. Gestorben 50-jährig um 1207 in Pisa.
Attribute: unbekannt; Gedenktag: 29. Mai

Brigitta  (Birgitta) von Schweden wurde 1303 in Finstad bei Uppsala geboren, heiratete 1316 und geht mit ihrem Mann 1342 auf Pilgerreise nach Santiago di Compostela. 1344 stirbt ihr Mann und sie tritt in das Kloster Alvastra ein. Dort ist sie Mystikerin, schreibt eine Regel für ein neues Kloster. Daraufhin wallfahrtet sie nach Rom und erhält die Genehmigung zur Gründung des Mönchs- und Nonnenkloster in Vadstena am Vätterseee in Schweden. 1372 macht sie eine Pilgerfahrt nach Jerusalem, stirbt kurz nach ihrer Rückkehr nach Italien in Rom 1373.
Attribut: im Ordensgewand der Brigittinnen mit Stab und Buch und Schreibzeug und Pilgergerät, dazu ein Herz mit einem darauf befindlichem Kreuz;
Gedenktag: 23. Juli

Drago oder Drogo: Drogo wurde 1102 in Epinoy geboren, verteilte 18jährig als Sohn wohlhabender Eltern seinen Besitz nter die Arme, lebte sechs Jahre als pilgernder Hirte, baut sich danach eine Einsiedlerzelle und lebt dort bis 1186.

Eberhard, als ein Pilger und Seliger verehrt, hat sein verschollenes Grab in Seeon. In der Klosterkirche von Seeon steht ein gotischer Gedenkstein im Chorraum , wo er im Pilgergewand, einer Art Mönchsgewand und einem Pilgerhut mit Muschel, den Rosenkranz in der linken Hand und den Stab in der rechten Hand haltend dargestellt ist. Ebenso findet sich in der Dorfkirche St. Ägidius von Seeon im Chorraum ein geschnitztes und gefasstes Relief vom seligen Eberhard, auch hier in der gleichen Darstellung, wie auch in der Friedhofskapelle zu Ruhpolding im Chiemgau.
Atrribut: Pilgergewand, Gedenktag: ?

FrEbhTuenth.jpg (22617 Byte) Eberhard von Tüntenhausen: war ein Hirte, der Bäume pflanzen konnte, indem er einfach seinen Hirtenstab in die Erde steckte. Er zog von Tüntenhausen bei Freising bis nach München mit seiner Schafherde. Gestorben 1370
Attribut: m Hirtengewand mit einem Baum;
Gedenktag: 28. Sept

Gerold (Gerwald) der Pilger von Köln: Geboren 1201 zu Köln, pilgerte er in seinem Leben nach Santiago von Compostela, Jerusalem. und Rom. Unterwegs wurde er bei Cremona in Italien von Räubern ermordet.
Attribut:  ?, Gedenktag: 7. Okt.

Heinrich von Ebrantshausen (geb. 1120 in Regensburg, gest. bei Ebrantshausen): Die Legende berichtet darüber, er sei Graf von Abensberg-Riedenburg gewesen. Sei aber auf eine Wallfahrt nach Jerusalem gegangen und von dort zurückgekehrt, Einsiedler in Ebrantshausen in Niederbayern geworden.
Attribut: Pilgergewand mit Glöckchen oder Eisenring, Gedenktag: 15. Mai

Johannes von Krakau (Johannes Cantius) wurde 1390 in Kety in Polen geboren. Als Professor an der Universität in Krakau und Kanoniker an der Bischofskirche wallfahrtete er zu Fuß viermal nach Rom und einmal nach Jerusalem. Er zeichnete sich durch tiefe Religiösität und außergewöhnliche Nächstenliebe aus und starb am 24. Dez 1473.
Dargestellt als Priester mit Monstranz und Kreuz oder als Priester mit Pilgerstab und auf Maria deutend; Gedenktag 23. Dez

Ludanus wurde im 12. Jh. wahrscheinlich in Schottland geboren und starb am 12. Febr. 1202 auf der Heimreise von einer Pilgerreise nach Rom bei St. Lotten im Elsaß. Sein Grab wird bis heute von Pilgern besucht, obwohl die Kirche wie seine Reliquien oft zerstört wurden.
Attribut: Pilgergewand, Gedenktag: keiner

Ludwig IX., der Heilige lebte als König mehr wie ein Ordensmann als wie ein Fürst. Ein reformierte den Staat und sicherte ihn gegenüber den Missbräuchen der Kirche. 1248 ging er auf Kreuzzug nach Palästina und half den Kreuzrittern, 1270 ging er nochmals auf Kreuzzug, diesmal nach Nordafrika, wo er an einer Pest starb.
Dargestellt im Königsgewand; Gedenktag 28. Aug

Nantvinus.jpg (11852 Byte) Nantwein (Nantwinus) von Wolfratshausen, Pilger, Märtyrer
† um 1286 im heutigen Ortsteil Nantwein in Wolfratshausen
Auf einer Wallfahrt nach Rom kam der Überlieferung nach Conrad Nantwein mit dem Pferd nach Wolfratshausen. Die Wirtin wurde misstrauisch und lieferte ihm dem dortigen Richter aus. Dieser war scharf auf sein Geld und ließ ihn ins Gefängnis werfen, und nach dem Urteil auf dem Scheiterhaufen verbrennen.
Am Ort des Martyriums ereigneten sich bald schon Wunder, Pilger strömten herbei, eine Wallfahrtskirche wurde zu Ehren des Märtyrers erbaut. Nantweins Hirnschale und seine Pilgerflasche werden als Reliquien verehrt.
Attribut: Pilgermantel und Stab, Gedenktag: keiner

Raimund Palmarius Zansogni , der gelernte Schuster, widmete sich nach Wallfahrten zu den drei hl. Stätten Jerusalem, Santiago di Compostela und Rom in seiner Heimatstadt Piacenza der Hilfe für Arme, Kranke, Waisen, Witwen und Gefangenen. Bei versuchten Vermittlungen zwischen den streitenden Städten Piacenza und Cremona worde er verhaftet und gefoltert. Als er 1200 in Piacenza starb, setzte sogleich eine große Verehrung für ihn ein, und zahlreiche Wunderheilungen geschahen durch ihn.
Dargestellt als Schuster, Gedenktag 28. Juli

Rainer von Pisa: Geboren um 1100 in Pisa, nach normalen Leben mit allen Freuden, begann er nach seiner Jugendzeit ein Leben der Buße und Kasteiung als Einsiedler. Als solcher pilgerte er nur um gute Gaben bettelnd zweimal ins Heilige Land. Gestorben als Einsiedler im Jahr 1160 in Pisa.
Attribut: als Pilger, Gedenktag am 17. Juni.

Willebold von Berkheim: Der Pilger Willibold kam 1230 kurz nach Allerheiligen todkrank nach Berkheim im Illertal (Baden-Würtenberg) und starb in einer Scheune unter wunderbaren Zeichen. Die Legende erzählt, dass beim Tod des Adeligen, der möglicherweise aus dem Calwer Grafengeschlecht stammte, die Glocken der Berkheimer Pfarrkirche zu läuten begannen und die Luft von leiser Musik erfüllt war. Er wurde im Friedhof bestattet, und seine Verehrung wuchs so an, dass man seine Gebeine 1273 in die Kirche übertrug und bis heute in einem Metallsarg in der Berkheimer Kirche aufbewahrt; der letzte Schrein von 1786 bewahrt seine Überreste.
Attribut: Pilgergewand, Gedenktag: bis 1780 war es der 26. Nov, heute der So. nach 16. Juli nur in Berkheim

Pilgerheilige der Neuzeit BenediktLabre.jpg (24227 Byte)Benedikt Labre Benedikt Josef Labre
Petrus vom Kreuz

Petrus vom Kreuz: Er erkrankt auf der Pilgerreise ins Heilige Land und wurde im Servitenkloster in Rom gesund gepflegt. Bei anschließender Pest konnte er Kranke durch Segnung heilen. Vor seinem Tod am 6. Jul. 1522 wurde er selbst noch Ordensmann des Servitenordens.
Attribute: als Pilger, als Mönch, Gedenktag: 6. Juli

Benedikt Josef Labre, geb. 1748, war ein eigenwilliger Junge, der als Jugendlicher nicht studieren wollte, um Priester zu werden. Aber er neigte dem Ordensleben zu, versuchte es bei Kartäusern, Zisterziensern und Trappisten und konnte nirgendwo bleiben. So reiste er ab 1770 als Pilger und Bettler durch zahlreiche Länder Europas und besuchte in den 13 Jahren seines Wanderlebens alle wichtigen Wallfahrtsstätten. Während seiner Pilgerschaft aber sprach er kaum. Angebote schlug er meist ab, so dass er als Pilger ein Leben der Selbstverleugnung und vollkommenen Armut führte. 1738 brach er in der Kirche S. Maria dei Monti in Rom zusammen und starb. An seinem Grab in der Kirche an der Via dei Serpenti weilten bei der Beerdigung äußerst viele, und schon in den ersten Wochen nach seiner Beerdigung  geschahen am Grab100 wunderbare Heilungen.
Attribute: Pilgergewand, Pilgerstab und Rosenkranz; Gedenktag: 16. Apr

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zu den Heiligen, deren Gräber in Pilgerschaft ,
oder deren Kirchen oft zu Wallfahrtskirchen wurden.


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